Schilddrüsenoperation
Man unterscheidet zwischen teilweiser und vollständiger Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie). Der übliche Zugang erfolgt meist über den sogenannten Kocher’schen Kragenschnitt im Verlauf einer horizontalen Halsfalte. Dann wird die gerade Halsmuskulatur gespalten und die darunter liegende Schilddrüse freigelegt. Der kleine Mittellappen (Isthmus) der Schilddrüse wird durchtrennt, und die Luftröhre freigelegt. Nun kann der erkrankte Schilddrüsenanteil entfernt werden.
Nach Möglichkeit wird ein Teil des gesunden Schilddrüsengewebes belassen, damit die Hormonproduktion später gewährleistet bleibt. An der Rückseite der Schilddrüse verlaufen einerseits die Stimmbandnerven, welche für den Stimmbandschluss verantwortlich ist und andererseits die sogenannten Polkörperchen - auch Nebenschilddrüsen genannt - welche den Calciumhaushalt der Knochen regeln. Diese Strukturen müssen bei einer Schilddrüsenoperation unbedingt geschont werden.
Hilfreich aber noch längst nicht Standard ist hierbei ein sogenanntes „Recurrensmonitoring“, wobei der Stimmbandnerv mittels elektrischer Stimulation während der ganzen Operationsdauer überwacht wird. Kommt es zu einer Verletzung des Stimmbandnervs, kann eine bleibende Heiserkeit resultieren. In die Operationswunde wird eine Drainage zum Ableiten von Blut- und Wundflüssigkeit eingelegt, welche in der Regel nach 24h entfernt werden kann. Die Hautnaht wird steril abgedeckt. Gegen die durch die operationsbedingte Schwellung entstandenen Schmerzen werden Schmerzmittel verabreicht.
Bei normalem Verlauf kann der Patient die Klinik am ersten oder zweiten Tag nach der Operation entlassen. Die Fadenentfernung erfolgt ca. am siebten Tag nach der Operation in der ambulanten Sprechstunde des Operateurs.