Mandeloperation
Operation:
• Die Operation wird in einem kurzen stationären Aufenthalt in Vollnarkose durchgeführt.
• Der Eingriff dauert inklusive Ein- und Ausleitung der Narkose ca. eine Stunde.
• Die Operation wird durch den Mund durchgeführt, es entstehen also keine äusserlich sichtbaren Narben.
• Die Gaumenmandeln werden mit der Kapsel aus dem Mandelbett entfernt, die Rachenmandeln mit einem Ringmesser abgetragen. Wir führen die Eingriffe mit dem herkömmlichen, bewährten Instrumentarium durch, d.h. mit Skalpell, Schere und Raspatorium sowie einer „Brennpinzette“ zur Verödung der verschiedenen Blutgefässe im Mandelbett. Grundsätzlich gibt es auch andere Operationsmethoden z.B. mit dem Laser, welche jedoch aus unserer Sicht keine Vorteile für den Patienten bringen. Wichtig ist immer die Sorgfalt, die der Operateur walten lässt, dazu gehört vor allem eine genaue Blutstillung nach Entfernung des kompletten Mandelgewebes, ohne die in der Nachbarschaft liegenden Strukturen zu verletzen.
Vor allem bei Kindern mit ausgeprägt vergrösserten und chronisch entzündlichen Mandeln ohne häufige Scharlachangina wird oft eine Entfernung des Mandelgewebes unter Belassung der Kapsel durchgeführt, wodurch das Nachblutungsrisiko auf ein Minimum reduziert wird und auch die Schmerzen nach der Operation deutlich geringer sind.
Nach der Operation:
• Während der ersten Stunden postoperativ muss der Patient im Aufwachraum der Klinik durch geschultes Pflegepersonal überwacht werden, weil in dieser Zeit die Gefahr des Auftretens von Komplikationen am grössten ist.
• Im Anschluss wird der Patient auf der Abteilung weiter überwacht und am folgenden Tag meist nach Hause entlassen.
• Bereits am Operationstag können an den Mandeln operierte Patienten wieder Essen und Trinken. Allerdings treten zum teil stärkere postoperative Schmerzen auf, die mit Schmerzmitteln behandelt werden müssen.
• Nach einer Rachenmandeloperation können Kinder ungefähr eine Woche nicht am Kindergarten- oder Schulbetrieb teilnehmen. Nach einer Gaumenmandeloperation ist mit einer zirka 2-wöchigen Arbeitsunfähigkeit zu rechnen. Auf sportliche Aktivitäten sollte generell während 3 Wochen nach der Operation verzichtet werden.
Mögliche Komplikationen:
• Die bekannteste Komplikation nach Mandeloperation ist eine Nachblutung, da das Operationsgebiet sehr gut durchblutet ist. Eine Nachblutug kann bereits am Operationstag bis zu 7 Tagen nach Rachenmandeloperation respektive 14 Tagen nach Gaumenmandeloperation auftreten. Leichte Nachblutungen sind häufig und treten gehäuft um den 5. bis 7. postoperativen Tag auf, wenn sich die Fibrinbeläge (Krusten) im Bereich des Operationsgebiets lösen. Schwerere Nachblutungen, welche eine Blutstillung in Narkose erforderlich machen, sind sehr selten (ca. 1%).
• Postoperative Schmerzen treten in jedem Fall auf. Nach Operation der Rachenmandeln handelt es sich um leichte Schmerzen, die Entfernung der Gaumenmandeln verursacht umso stärkere Schmerzen, je häufiger es bereits zu Entzündungen gekommen ist. Erwachsene Patienten leiden nach einer Mandeloperation deutlich stärker als Kinder.
• Leichte Infektionen des Wundbettes sind häufig, da das Wundbett offen liegt und beim Essen und Trinken mit Bakterien in Kontakt kommen kann. Falls nötig verabreichen wir aus diesem Grund während einigen Tagen postoperativ ein Antibiotikum.
• Ein Nachwachsen der Gaumenmandeln ist bei vollständiger Entfernung inklusive der Kapsel nicht möglich. Die Rachenmandeln sind nicht durch eine Kapsel vom angrenzenden Gewebe abgetrennt, sodass es auch bei sorgfältiger Operation zu Rezidiven kommen kann. Wir versuchen das Rezidivrisiko möglichst klein zu halten, die Adenotomie (Entfernung der Rachenmandeln) wird falls erforderlich endoskopisch kontrolliert, d. h. durch den Einsatz von Optiken wird überprüft, ob auch wirklich alles Rachenmandelgewebe entfernt wurde.